Daumen runter(Pollice Verso) |
Jean Leon Gerome |
Realismus
gladiator · römer · zuschauer · arena · kampf · ringen · dolch · sport · spott · menge · publikum · ereignis · gladiatoren · spektakel · daumen runter · Entscheidung |
Daumen runter von Jean Leon Gerome 1872 · oil on canvas · Bild ID: 564105 · Phoenix Art Museum, Arizona, USA / bridgemanimages.com |
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5/5 · Bewertungen anzeigen (3)
01.11.2020
tiziana f.
Kunstdruck auf Leinwand Satin, 72cm x 48cm.
01.11.2020
Cesare D.
Kunstdruck auf Leinwand Satin, 72cm x 48cm.
01.11.2020
Cesare D.
Kunstdruck auf Leinwand Satin, 72cm x 48cm.
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Auf den ersten Blick zieht diese dramatische Darstellung vom Ende eines Gladiatorenkampfes den Betrachter ins Bildgeschehen hinein. Jean Leon Gerome hat es verstanden, mit Licht und Schatten, Hell und Dunkel sowie angespannter Gestik des siegreichen Kämpfers und aufgebrachter Menschenmenge auf den Rängen denjenigen Moment einzufangen, der das Ende besiegelt: das Todesurteil!
Welche Mittel setzt der französische Maler des Realismus ein? Licht und Schatten etwa unterstreichen die hochdramatische Begebenheit. Erstaunlicherweise ist jedoch nur das linke obere Drittel des Kolosseums von der Sonne gleißend hell ausgeleuchtet. Also diejenigen Ränge, die vom Zuschauer und Bildbetrachter am weitesten entfernt sind. Die Gladiatoren und somit auch der Betrachter der Szenerie hingegen scheinen im Schatten zu stehen. Auf dem staubigen Kampfplatz zeigen sich nur einzelne Lichtreflexe. Ansonsten wirkt die Szene von Farben und Licht her düster und bedrohlich. Eine Symbol dafür, dass sich Kaiser und Volk für den Tod des Unterlegenen ausgesprochen haben. Auch hochrangige Besucher wie die weiß gekleideten Vestalinnen und der Kaiser höchstpersönlich sitzen auf ihren privilegierten Plätzen im Schatten. Gerade deswegen kommt die aufgewühlte Stimmung besonders deutlich zur Geltung! Die wallenden, weißen Gewänder der Vestalinnen heben sich optisch stark ab. Untermauert durch deren Haltung, einige sind aufgesprungen, wird das grausame Geschehen verstärkt. Den statischen Kontrast zu dieser unerwarteten Bewegtheit der Vestalinnen und ihrer Entschlossenheit, den Unterlegenen sterben zu lassen, bildet der siegreiche Kämpfer. Mit glänzendem Goldhelm, durchgedrücktem Rücken und nach unten gerichtetem Schwert setzt er einen Kontrapunkt. Nur, um im nächsten Moment, die tödliche Waffe gegen den Sterbenden einzusetzen. Die Grausamkeit des Schauspiels verstärkt sich durch die Toten, die schon hingemetzelt am Boden liegen. Entsprechend sind die Bande der Kampfarena mit blutrotem Mauerwerk eingefasst. Diese Farbe findet sich teilweise auch auf den Teppichen der privilegierten Logen. Nicht grundlos ist dieses Gemälde berühmt. Man glaubt, die rasende Menge schreien zu hören, fühlt den Moment des Todes nahen. Mit letzter Kraft zeigen Arm und Finger des Unterlegenen zum Himmel: ein stummes Mahnmal gegen sinnlose Barbarei. © Meisterdrucke |
Daumen runter(Pollice Verso) |
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Realismus
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Daumen runter von Jean Leon Gerome 1872 · oil on canvas · Bild ID: 564105 · Phoenix Art Museum, Arizona, USA / bridgemanimages.com |
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5/5 · Bewertungen anzeigen (3)
01.11.2020
tiziana f.
Kunstdruck auf Leinwand Satin, 72cm x 48cm.
01.11.2020
Cesare D.
Kunstdruck auf Leinwand Satin, 72cm x 48cm.
01.11.2020
Cesare D.
Kunstdruck auf Leinwand Satin, 72cm x 48cm.
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Auf den ersten Blick zieht diese dramatische Darstellung vom Ende eines Gladiatorenkampfes den Betrachter ins Bildgeschehen hinein. Jean Leon Gerome hat es verstanden, mit Licht und Schatten, Hell und Dunkel sowie angespannter Gestik des siegreichen Kämpfers und aufgebrachter Menschenmenge auf den Rängen denjenigen Moment einzufangen, der das Ende besiegelt: das Todesurteil!
Welche Mittel setzt der französische Maler des Realismus ein? Licht und Schatten etwa unterstreichen die hochdramatische Begebenheit. Erstaunlicherweise ist jedoch nur das linke obere Drittel des Kolosseums von der Sonne gleißend hell ausgeleuchtet. Also diejenigen Ränge, die vom Zuschauer und Bildbetrachter am weitesten entfernt sind. Die Gladiatoren und somit auch der Betrachter der Szenerie hingegen scheinen im Schatten zu stehen. Auf dem staubigen Kampfplatz zeigen sich nur einzelne Lichtreflexe. Ansonsten wirkt die Szene von Farben und Licht her düster und bedrohlich. Eine Symbol dafür, dass sich Kaiser und Volk für den Tod des Unterlegenen ausgesprochen haben. Auch hochrangige Besucher wie die weiß gekleideten Vestalinnen und der Kaiser höchstpersönlich sitzen auf ihren privilegierten Plätzen im Schatten. Gerade deswegen kommt die aufgewühlte Stimmung besonders deutlich zur Geltung! Die wallenden, weißen Gewänder der Vestalinnen heben sich optisch stark ab. Untermauert durch deren Haltung, einige sind aufgesprungen, wird das grausame Geschehen verstärkt. Den statischen Kontrast zu dieser unerwarteten Bewegtheit der Vestalinnen und ihrer Entschlossenheit, den Unterlegenen sterben zu lassen, bildet der siegreiche Kämpfer. Mit glänzendem Goldhelm, durchgedrücktem Rücken und nach unten gerichtetem Schwert setzt er einen Kontrapunkt. Nur, um im nächsten Moment, die tödliche Waffe gegen den Sterbenden einzusetzen. Die Grausamkeit des Schauspiels verstärkt sich durch die Toten, die schon hingemetzelt am Boden liegen. Entsprechend sind die Bande der Kampfarena mit blutrotem Mauerwerk eingefasst. Diese Farbe findet sich teilweise auch auf den Teppichen der privilegierten Logen. Nicht grundlos ist dieses Gemälde berühmt. Man glaubt, die rasende Menge schreien zu hören, fühlt den Moment des Todes nahen. Mit letzter Kraft zeigen Arm und Finger des Unterlegenen zum Himmel: ein stummes Mahnmal gegen sinnlose Barbarei. © Meisterdrucke |