92 Werke gefunden. Beginnend mit dem „Goldenen Schnitt“ und der Entwicklung der perspektivischen Darstellung des Raumes in der Antike und der Renaissance haben Künstler geometrische Gesetzmäßigkeiten berücksichtigt, um Proportionen in gleichmäßige Verhältnisse zu setzen. Die Geometrie eröffnete ihnen zugleich die Möglichkeit, ihren Werken eine neue Dimension räumlicher Tiefe zu geben.
Als sich die moderne Kunst von der Aufgabe abwandte, Gegenstände der Außenwelt mimetisch nachzuahmen und sich vielmehr die Abbildung ihres Wesens in der sinnlichen Erfahrung zur Aufgabe machte, behielt die Geometrie ihre Wichtigkeit.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts löste der Kubismus die Konventionen von Form und Raum auf. Die gestalterischen Mittel zur Strukturierung der zwei Dimensionen der Leinwand wurden bewusst auf stark vereinfachte geometrische Formen wie verschachtelt angeordnete Ebenen, Gitterstrukturen oder Linien unterschiedlicher Stärke reduziert.
Piet Mondrian (1872-1944) entwickelte ab 1915 mit seinen „Kompositionen“ eine eigene abstrakt geometrische Sprache. Schwarze Linien unterteilen seine Arbeiten in Flächen, die nur durch die Verwendung der Primärfarben Gelb, Rot und Blau unterschiedlich gewichtet werden.
Theo van Doesburg (1883-1931) und die Mitglieder der de Stijl-Gruppe gingen davon aus, dass die Geometrie eine Art Universalsprache sei, die jeder Erfahrung und jedem Objekt zugrunde läge. Alle sinnlichen Erfahrungen könnten damit ihre Entsprechung in rein geometrischen Formen finden.
Der russische Avantgardist Kasimir Malewitsch (1878-1935) reduzierte seine Werke wie „Schwarzes Quadrat“ oder „Schwarzes Kreuz“ auf elementare geometrische Formen, um das Absolute einer „vierten Dimension“ zeigen zu können.
Der britische Künstler
Peter McClure bringt seine Faszination für die Geometrie als ordnende Kraft des Universums in Werken wie „Overlay“(1982) und „Linkage“(2008) zum Ausdruck. Zeitgenössische, digitalisierte Kunst nach geometrischen Prinzipien erschafft der russische Künstler
Alex Caminker.