1182 Werke gefunden. Bei der Marinemalerei handelt es sich um eine Kunstgattung, welche nautische Themen in den Mittelpunkt stellt. Marine und Schiffe ihrer Zeit, Häfen, Küsten oder die offene See sind Sujet dieser Kunstgattung. Zur Naturerfahrung gehören neben der ruhigen See auch stürmische Szenen, in denen Wellen und Wind Schiffe auseinanderreißen.
Die Ursprünge der Marinemalerei liegen im 17. Jahrhundert in den Niederlanden. Da sollte es nicht verwundern, dass das Interesse an der Marinemalerei mit dem Aufstieg der Niederlanden zur Seeweltmacht einherging. Gewiss waren Schiffsdarstellungen nichts neues in der Kunst. Zumeist handelte sich dabei um mythologische oder religiöse Szenen. Zu einem eigenständigen Thema entwickelte sich diese Kunstgattung allerdings erst zu dieser Zeit in den Niederlanden, wobei die Unterscheidung von anderen Gattungen nicht immer leicht fällt. So sind viele Gemälde der Landschaftsmalerei zuzuordnen, während sich andere, die besonders Seeschlachten oder andere geschichtliche Ereignisse zeigen, zur Historienmalerei gehören. Die religiösen und mythologischen Szenen verschwanden auch nicht, sondern vervollständigten die breite Themenauswahl. Zum Ende des 17. Jahrhunderts kam es zur Blütezeit durch die beiden Van de Veldes, womit sich die Marinemalerei auch außerhalb der Niederlanden verbreitete und bis heute fortbesteht.
Ein bedeutender Vertreter ist
Claude Joseph Vernet. Der französische Maler wirkte im 18. Jahrhundert und wurde vor allem für seine Darstellungen französischer Häfen bekannt. Besonders galt sein Augenmerk den französischen Militär- und Handelshäfen. Seine Gemälde geben uns einen historischen Einblick in die Schifffahrt seiner Zeit. Der im 19. Jahrhundert wirkende Engländer William Turner wurde von den van den Veldes beeinflusst und inspirierte anschließend mit seinen bedrohlichen oder friedlichen, konturschwachen Meeransichten die abstrakte Kunst. In seinen Werken verschmolzen Wasser und Licht miteinander, während sich die Gegenständlichkeit auflöste.