30 Künstler gefunden. Die Spätrenaissance (1520 bis 1600) wird auch als Manierismus bezeichnet. Charakteristisch für diese Kunstrichtung ist die Abwendung von dem noch die Hoch-Renaissance beherrschenden Harmonie- und Ausgewogenheitsideal. Die Künstler setzen nicht mehr auf Wirklichkeitstreue, Vollkommenheit und Exaktheit, sondern geben nun ihrer Experimentierlust freien Lauf. Zunehmend werden dabei auch die Kunst und die Technik selbst diskutiert und hinterfragt. Themen sind der Stil, die Methode, der Weg, die „maniera“. Florenz ist das Zentrum der manieristischen Spät-Renaissance, die sich in der Architektur und in der bildenden Kunst wie auch in der Literatur und Musik niederschlägt.
Bestes Beispiel für ein manieristisches Gebäude ist der von
Giulio Romano entworfene Palazzo del Te in Mantua. Romano verstößt hier zwar nicht gegen alle, aber gegen einige Regeln der Renaissance-Architektur, insofern er z.B. unregelmäßige Abstände bewusst einsetzt und auf Symmetrie bei den Fassaden verzichtet. In der Bildhauerei wird der menschliche Körper verdreht und gewunden dargestellt. Die Figura serpentinata (schlangenartig) ist typisch für die Spätrenaissance und der „Raub der Sabinerinnen“ von Giovanni Bologna ein Musterbeispiel dafür. In der Malerei wird mit Licht und Farben experimentiert. Zudem werden Symmetrie und Proportionalität hier radikaler als in den anderen Kunstrichtungen aufgegeben. Die dargestellten Personen wirken häufig „manieriert“. Bedeutende manieristische Maler waren Parmigianino, Jacopo da Pontormo und dessen Schüler
Agnolo Bronzino sowie El Greco.