140 Werke gefunden. Das Wort Karikatur hat seine Wurzeln im Italienischen, wo „caricare“ „übertreiben“ bedeutet. Übertrieben und verzerrt porträtieren Karikaturisten Menschen und die Gesellschaft. Nicht nur Politiker und öffentliche Figuren sind das Ziel ihrer Aufmerksamkeit, ihres Spottes und giftigen Humors. Im späten 18. Jahrhundert wurden Karikaturen auch dazu genutzt, philosophische Fragen nach dem Wesen des Menschen aufs Korn zu nehmen. So begannen Künstler beispielsweise, Zwitterwesen zu zeigen, die sich nach dem Motto „Der Mensch ist, was er isst"“ scheinbar in Tiere, Gemüse und Früchte verwandelt hatten.
Zu einer Zeit als die Mehrheit der Menschen noch nicht lesen konnte, war es die Aufgabe von Karikaturisten in Illustrationen von Zeitungen und Zeitschriften pointierte Botschaften zu übermitteln, die jeder verstehen konnte - auch der, der keine Buchstaben, sondern nur Bilder deuten konnte.
Aus den einzelnen Karikaturen entwickelten sich später Bildfolgen, die kurze Geschichten in karikierender, satirischer Form erzählten. Damit waren der Cartoon und der Comic geboren. Die ersten Cartoons wurden in Tageszeitungen veröffentlicht. In der Regel waren Karikaturen und auch Cartoons Kohle -, Bleistift- oder Federzeichnungen, die nur teilweise nachträglich koloriert wurden. Heute haben sich die Möglichkeiten der Karikatur und des Comics über den Farbdruck und digitale Grafikprogramme stark erweitert.
Einer der bekanntesten Karikaturisten ist
Honoré Daumier (1808-1879), der auch als „Vater der modernen Karikatur“ bezeichnet wird. Als Sozialist verspottete er in seinen Grafiken meist französische Politiker des reaktionären Lagers. Auch der Maler Lyonel Feininger (1871-1956) arbeitete vor seiner Karriere als Maler lange erfolgreich als Illustrator und Karikaturist.
Henri de Toulouse Lautrec (1864-1901) oder George Grosz (1893-1959) setzten die Mittel der Karikatur in ihren malerischen Arbeiten ein.