68 Werke gefunden. Noch lange nachdem die Jagd nicht mehr ein notwendiger Teil der Nahrungsmittelbeschaffung war und das Erlegen von wilden Tieren nicht mehr zum Schutz des Menschen erforderlich war, blieb die Jagd ein Motiv, das immer noch eng mit dem Empfinden der Traditionen eines Landes oder einer Region verbunden ist.
Geschichtlich war die Jagd oft ein königliches Privileg. Besonders in England und Frankreich waren Parks mit Wildbestand für die Jagd dem König und dem Adel vorbehalten. Wer mit dem König auf die Jagd ging und mit den Gepflogenheiten der Wildschwein-, Fuchs-, Wolf- oder Falkenjagd vertraut war, gehörte einer sozialen Schicht an, die sich deutlich vom einfachen Fußvolk abhob.
Die besonderen Reitkünste des Herrschers können in Jagdszenen durch den Künstler in einem natürlichen Zusammenhang dargestellt werden. Hoch zu Ross demonstriert der Herrscher, dass ihm die Macht und Fähigkeit zur Kontrolle der wilden Natur gegeben sind. Bilder, die den Fürsten bei der Jagd zeigten, wurden zu einem bildlichen Indiz dafür, dass der Souverän auch sein Reich zu lenken und zu kontrollieren wisse.
Der Schweizer Maler Louis Auguste Brun (1758 - 1815) präsentiert auf einem Reiterporträt der französischen Königin Marie-Antoinette wie die Regentin ein sich wild aufbäumendes Pferd zu bändigen vermag. Julius Zimmermann zeigt den unerschrockenen Kurfürsten der Pfalz Friedrich II. in freier Wildbahn umgeben von seiner Jagdpartie. George Goddard stellt den Prinzen von Wales bei einem Ausritt zur Hirschjagd mit dem Lord von Cork dar, wie sie die Grüße der Umstehenden vom Rücken der Pferde freundlich erwidern.
Motive und Szenen der Jagd erfordern hohe handwerkliche Fertigkeiten eines Künstlers. Sie sind daher auch für den Zeichner und Maler eine lohnende Aufgabe und Herausforderung. Mit der Darstellung eines Pferdes im Galopp, des gejagten und erlegten Wilds, der quirligen Bewegung umherspringender Jagdhunde oder der Fauna des Waldes im Hintergrund kann ein Künstler alle Facetten seines Könnens unter Beweis stellen.
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